Ziele sind wichtig. Reflektieren, analysieren und neue Pläne aufzusetzen, ist ein Mega-Ding gerade jetzt am Jahresende. Jede/r macht’s und lässt uns teilhaben. Drum will ich euch diesen obligatorischen Blog-Post ersparen. Das soll jetzt nicht heißen, dass ich mich nicht hinsetze und anhand der Ziele für das Jahr 2020 durchgehe, was ich erreicht habe und was nicht – dazu ziehe ich auch den Blogbeitrag vom letzten Jahr heran. Aber euch soll der Standard-Artikel heuer erspart bleiben.
Keine neuen Ziele?
Naja, die Ziele haben sich ja nicht verändert. Die finanzielle Freiheit ist immer noch oberstes Gebot und wenn wir von den zwei Jahren, denen 2-years.com seinen Namen verdankt, ausgehen, müsste ich gegen Ende nächsten Jahres dort ankommen. Die Maßnahmen muss ich natürlich auch jetzt wieder nachschärfen, aber muss es unbedingt zum Jahreswechsel sein?

Ziele für Silvester ist ja auch nichts Anderes als obligatorische Trauer zu Allerheiligen
Zumindest auf Instagram habe ich euch schon mal erzählt, was ich von gesellschaftlich erzwungenen Handlungen oder gar erwarteten Emotionen halte. Hat ja einen Grund, warum ich gern (finanziell) frei und unabhängig sein will – weil ich diesen Schmarren nicht abkann. Ich will nicht besinnlich sein, weil Advent ist und man eben besinnlich zu sein hat. Ich will nicht um die Verstorbenen trauern, weil man das zu Allerheiligen so macht. Ich will meine Gefühle genau dann leben, wenn sie da sind. Ich bin übrigens auch am Valentinstag nicht verliebter als sonst. Aber wenn ich Bock habe, an dem Tag was zu schenken, tue ich es, weil ich mir auch nicht sagen lassen will, dass ich diese Konsumtreiberei nicht unterstützen darf. Und genauso verhält es sich mit den Zielen fürs nächste Jahr. Als würde am 31.12. ein Hebel umgelegt und alles wäre anders. So ein Blödsinn.
Warum ich mich letztes Jahr dennoch meinen 2020-Zielen gewidmet habe
Fragt ihr euch das nun? Warum habe ich mich letztes Jahr dennoch hingesetzt und meine Ziele für 2020 auseinandergenommen und alle Maßnahmen neu sortiert? Einfach, weil ich Bock hatte. Der Advent war besinnlich und ruhig und es hat gut gepasst. Außerdem war es in diesem Zeitraum auch nötig. Es war ja noch nicht so viel Zeit vergangen, die ich dem Thema widmen konnte, daher kam der Jahreswechsel genau richtig. Aber heuer lief alles anders und jetzt hab ich nun mal keine Lust.
Reflektieren und schauen, was man geschafft hat
Und noch was war ganz anders dieses Jahr: Die Menschheit war schon genug damit beschäftigt, zu überleben. Bei uns hier ist niemand krank geworden und keiner steht vor dem persönlichen Bankrott. Dennoch war das Jahr 2020 alles andere als leicht. Meine Ziele sind ja in unterschiedliche Kategorien eingeteilt und Corona hat mir in so vielen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wohnungsbesichtigungen konnten nicht stattfinden, die Sanierungsarbeiten haben unter dem Lock-Down gelitten und für ein weiteres Business, das ich gerne auf Schiene gebracht hätte, war die Zeit wirklich nicht die richtige. Familiär und sozial war es überhaupt eine Katastrophe. Es wäre also mir selbst gegenüber einfach nicht fair, eine 08/15-Bilanz wie im Vorjahr zu ziehen.

Was wird also aus den Zielen von 2020?
Natürlich sehe ich mir dennoch an, was wie funktioniert hat und was nicht. Und auch, was die Gründe sind. Aber mit dem Wissen im Hinterkopf, dass es nun mal ein total verrücktes Jahr war. Dass ich getan habe, was ich konnte und dass ich vieles von dem, das ich mir vorgenommen hatte, auch erreicht habe. Dass mein Mann und ich Maßnahmen nachgeschärft haben und diese auch durchgezogen haben – Corona hin oder her. Dass es nun mal wesentlich leichter war, am Kapitalmarkt zu investieren als in Immobilien und ich mich daher auch darauf spezialisiert habe, weil das eben das Machbare war. Aber auch, dass dieses komische Jahr nichts an dem Wunsch geändert hat, dass ich ein neues Business betreiben will. Dass meine aktuellen Buchprojekte zwar extrem langwierig wurden, ich aber die freie Zeit für meinen Markenaufbau genutzt habe, der ja nicht weniger wichtig ist als die Produkte selbst.
Zufrieden mit 2020?
Und dann dieses Fazit, das man eigentlich ziehen sollte, ich aber nicht kann. Die große Frage, ob man mit den Erfolgen des Jahres zufrieden ist. Ich weiß es einfach nicht. Habe ich mein Vermögen vergrößert? Ja. Habe ich das in dem gewünschten Umfang gemacht? So ziemlich. Habe ich das mit den geplanten Maßnahmen geschafft? Nicht im geringsten. Habe ich den Buchverkauf entsprechend vorangetrieben? Schon, aber auch ganz anders als erwartet. Wir sind alle gesund und haben genug zu essen. Wir haben vielleicht in diesem Jahr nichts von der Welt gesehen, aber gelitten haben wir auch nicht darunter. Vielleicht wäre mehr Sozialkontakt schön gewesen, aber mein jüngster Sohn genießt die viele Familienzeit. Also, was für ein Fazit kann ich schon für 2020 rauslassen? Keins, also lasse ich es. Vielleicht melde ich mich im neuen Jahr noch einmal mit einem Update, wenn ich Lust habe, Bilanz zu ziehen.
